Impulse zum Advent: Mut

Mut ist ein Phänomen, das vielleicht nicht auf den ersten Blick mit Weihnachten in Verbindung steht. Obwohl: Wie viel Mut darf man dem Paar unterstellen, dass sich ohne finanzielle Mittel, ohne gesicherte Übernachtungen und kurz vor Geburtstermin auf den beschwerlichen, ca. 150 Kilometer langen Fußweg nach Bethlehem aufmacht?

Mit Blick auf die Dynamik der heutigen Welt und multiplen Veränderungen scheint Mut eine Fähigkeit zu sein, die dringend benötigt wird. Nur, wo anfangen? Zumal die Definition und das Verständnis von Mut individuell variieren und Mut im Großen schnell überfordert. Aber wie ist es mit den kleinen Dingen, dem Mut im Alltag, dem Mut, Verantwortung zu übernehmen, dem Mut, sich für andere und die Gemeinschaft einzusetzen? Möglicherweise braucht es auch schon etwas Mut, über ihn nachzudenken, im Allgemeinen und über den ganz persönlichen.

MUT

Mut ist ein Begriff, der häufig mit Tapferkeit und Entschlusskraft assoziiert wird. Er bezieht sich auf die Fähigkeit einer Person, trotz Angst, Unsicherheit oder Gefahr zu handeln oder eine Entscheidung zu treffen. Mut steht für die Bereitschaft und den Willen, Risiken einzugehen und sich widrigen Umständen oder Herausforderungen zu stellen, um ein Ziel zu erreichen oder eine Überzeugung zu verteidigen, selbst wenn das Ergebnis ungewiss oder potenziell gefährlich ist.

Mut zeigt sich in verschiedenen Formen. Sei es in physischer Weise, wenn man körperliche Gefahren bewältigt, oder als moralischer Mut, bei dem man für Prinzipien, Werte oder Gerechtigkeit eintritt, auch wenn dies unpopulär oder riskant ist. Dabei ist Mut nicht mit Waghalsigkeit oder Leichtsinn zu verwechseln. Denn auch wer mutig handelt, sollte Risiken und Chancen der möglichen Konsequenzen bewusst im Blick haben. Nicht umsonst raten Rettungskräfte daher, eher die 1120 zu wählen, als selbst in ein brennendes Haus zu rennen.

Was mutiges Handeln im konkreten Fall ist, wird von jedem individuell und situationsabhängig bewertet. So erfordert die Präsentation vor einem unbekannten Auditorium vielleicht mehr Mut als der Sprung vom 10-Meter-Turm. Manchmal bedarf es auch einer guten Portion Mut, sich einmal auf das Bauchgefühl zu verlassen oder ganz bewusst eigene Gewohnheiten zu verlassen:

  • Einmal ohne Navi auf die nächste Reise oder ohne Mobiltelefon zur Verabredung?
  • Doch einmal Bus und Bahn statt Pkw?
  • Reden oder tiefere Fragen stellen statt schweigen und einfach machen?

Reflexionsfragen

Für die persönliche Reflexion zum Thema Mut kann die Beschäftigung mit der eigenen Angst ein Schlüssel sein.

  • In welchen Situationen kommt bei dir Zögern, innerer Widerstand oder Zurückschrecken auf?
  • Welche Dinge sind dir so wichtig, dass du trotzdem ein inneres Bedürfnis zur Handlung spürst?
  • Welches Verhalten würdest du von dir selbst in solchen Situationen wünschen?
  • Wie existenziell wären die Konsequenzen, wenn du tatsächlich genau so handeln würdest? 
  • Was hilft dir, deinen Herzschlag zu beruhigen?

Mutmoment

Unsere Kollegin Birgit beschreibt sich selbst als einen Menschen, dem Sicherheit wichtig ist. Und gerade sie hat sich kürzlich einen Traum erfüllt: einen Tandem-Fallschirmsprung. Spannend, dass für sie der eigentliche „Mutmoment“ gar nicht der Sprung aus 4000 m Höhe war, sondern vielmehr der Zeitpunkt der tatsächlichen Buchung. „Ich hätte den Geburtstagsgutschein verfallen lassen können, in meiner Komfortzone bleiben können. Doch ich bin mutig genug gewesen, mir meinen Traum zu erfüllen. Meine Sicherheitsbedenken abzulegen und den ersten Schritt zu machen. Nach der eigentlichen Terminbuchung war alles gut, ich habe mich nur noch auf den 17. September gefreut. Dieser Tandemsprung hat mir gezeigt, dass es sich auf jeden Fall lohnt, Dinge zu wagen, die ich vorher noch nie gemacht habe.“ Im Video könnt ihr ihren Tandemsprung miterleben.  

Movendo-Playlist - Mut

Musik, in der es um das Thema Mut geht, findest du in dieser Movendo-Playlist auf Spotify.

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