Created by Katrin Aust

#favouritemodel No. 23 - Feedback

Fragt man Arbeitnehmer danach, was ihnen in ihrem Arbeitsalltag am Meisten fehlt, so ist die meistgenannte Antwort: ein ehrliches Feedback.

Für eine Führungskraft ist die Rückmeldung an die Mitarbeiter sowohl eine „Superpower“ als gleichzeitig auch eine „Superduty“. Ich habe als Führungskraft die Chance, dem Mitarbeiter meine Wertschätzung und Anerkennung auszudrücken und ihn oder sie darin zu unterstützen, etwas zu verändern und zu lernen. Feedback bezieht sich grundsätzlich auf ein beobachtetes Verhalten, welches ich gut und hilfreich finde und daher positiv rückmelden möchte, als auch auf beobachtetes Verhalten, welches ich hinderlich oder unangemessen finde und daher dem Gegenüber die Gelegenheit geben möchte, es zu ändern.

Die Prinzipien für ein Feedback sind, dass:

  • ich dem Anderen eine Gelegenheit geben möchte, sich weiter zu entwickeln
  • ich hierbei eine positive Absicht habe und
  • dem Anderen ebenfalls ein Handeln nach besten Wissen und Gewissen unterstelle.

Grundsätzlich ist es hilfreich, wenn das gesamte Team eine Feedbackkultur vertritt, in der sich alle gegenseitig Feedback geben und vom anderen annehmen. Und dies, sobald ich ein Verhalten beobachtet habe, welches ich rückmelden möchte (nicht erst 1 oder 2-mal im Jahr, zum sogenannten Jahresgespräch).

Wenn ich ein beobachtetes Verhalten Rückmelden möchte, lohnt sich folgender Prozess:

Wahrnehmung
Was genau ist passiert? Was habe ich beobachtet, gesehen, gehört?
Hierbei schildere ich dem Anderen möglichst genau, welche Situation ich vor dem geistigen Auge habe, damit dieser nachvollziehen kann, worauf sich das Feedback bezieht.

Wirkung
Wie war die Situation für mich? Wie habe ich mich dabei gefühlt? Welche Auswirkungen hatte das Verhalten für mich?
Wenn ich mich über etwas geärgert habe, sage ich das genauso, wenn ich etwas ganz großartig fand, ebenfalls.

Wunsch
Was genau möchte ich, dass du es wieder tust (positives Feedback) oder änderst (konstruktives Feedback)?
Hiermit formuliere ich, was ich mir wünsche. 

Dieser Wunsch, ebenso wie meine vorherigen Beobachtungen, sind subjektiv und bilden nicht mehr aber auch nicht weniger als meine persönliche Wahrnehmung und Meinung ab. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die Mitarbeiter genau das von ihren Führungskräften wünschen: ein individuelles Feedback zu ihren Leistungen und die Synchronisierung von Zielen und Erwartungen.

Genauso essenziell wie ein Feedback zu geben ist es, eine Rückmeldung anzunehmen. Hierbei lohnt es sich, dem Feedbackgeber einfach zuzuhören und dem Impuls, sich spontan zu rechtfertigen oder zu erklären, zu widerstehen. Auch dies gilt sowohl für positives als auch konstruktives Feedback.

Wie hilft mein #favouritemodel dir?

Es lohnt sich, wenn du mit deinem Team eine Feedbackkultur etablierst. Wenn eine „gesichtswahrende“ Rückmeldung zur Normalität wird, fällt es viel leichter miteinander, statt übereinander zu sprechen. Dies ist maßgeblich für eine vertrauensvolle Atmosphäre und fördert die Motivation und gleichzeitig auch die Möglichkeit, sich mit den eigentlichen Aufgaben zu beschäftigen.

Mach es dir als Führungskraft zur Gewohnheit, auch aus „rein positivem“ Anlass heraus Feedback zu geben und ein Lob nicht einfach durch Schweigen auszudrücken. Ebenso ist es eine „Superkraft“, die Mitarbeiter und  Mitarbeiterinnen regelmäßig nach Feedback zu fragen und somit einzuladen, an deiner eigenen Weiterentwicklung mit zu gestalten.

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