Unternehmerisches Handeln und soziale Verantwortung gehen für uns Hand in Hand und sind eine Frage unserer Werte.

In unserer Arbeit mit Menschen und Organisationen erfahren wir, wie aufbauend und nachhaltig das Erleben von Selbstwirksamkeit für Entwicklung und Veränderung ist. Der Erfolg beeindruckt immer wieder und macht uns stolz. Gleichzeitig ist es traurige Realität, dass in vielen Regionen unserer Welt Selbstbestimmung und persönliche Entwicklungschancen durch die dortigen Rahmenbedingungen kaum möglich sind.

Großen Teilen der Bevölkerung in Ostafrika bleiben elementare Entwicklungschancen verwehrt, weil sie keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, obwohl das ein Menschenrecht ist. Ein für uns unvorstellbare Zustand, der vornehmlich Frauen und Kinder trifft, die oft stundenlang mit der Organisation der benötigten Wassermengen beschäftigt sind. Ausbildung, Schule und Erwerbsarbeit fallen solchen täglichen Aufgaben zum Opfer. Als Veränderungsermöglicher:innen fällt es uns schwer, diese Situation einfach hinzunehmen. Denn als Unternehmen Verantwortung zu übernehmen, heißt für uns, als Weltbürger zu handeln und einen
aktiven und nachhaltigen Beitrag zu leisten, der auch wirklich die Chancengerechtigkeit für andere erhöht.

Wir wollen, dass sich Dinge bewegen - auch, wenn sie nicht vor unserer Haustüre geschehen. Deshalb übernehmen wir als Unternehmen Verantwortung. Wo nämlich die grundlegendsten Dinge zum Leben – sauberes Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene – fehlen, braucht es für Veränderung fundamentale Unterstützung. 


Ein Brunnen für 10 Jahre Movendo

Schon mit unserem 10-jährigen Firmenjubiläum haben wir in diese Richtung Initiative ergriffen und im Verbund mit der well:fair (Neven-Subotic-Stiftung) eine Spendenaktion für den Bau einer Wasserentnahmestelle angestoßen. Mit Erfolg! Dank der Unterstützung von Mitarbeiter:innen, Kund:innen und Projektpartner:innen war zum Ende des Jahres 2022 das Spendenziel von 11.500 € für den ersten Movendo-Brunnen erreicht.

Von jetzt an: Schritt für Schritt zum fertigen Brunnen

Die Tatsache, dass diese Spendensumme zur Verfügung steht, ist zunächst eine initiale Etappe auf der langen Reise zum ersten Movendo-Brunnen. Nach Projektzuordnung durch die Stiftung und verantwortlicher Übernahme der Prozesssteuerung durch eine Partnerorganisation vor Ort folgen vorbereitende Schritte, wie z.B. Beteiligung der betroffenen Gemeinde und geologische Gutachten. Auf dieser Basis startet die konkrete Lokalisation der Wasserentnahmestelle und darauffolgend die eigentliche Bohrung. Bis am Ende die Bohrung erfolgreich war und die ersehnte Wasserentnahmestelle für die Menschen in Tansania verfügbar ist, vergehen bis zu 1,5 Jahren.


well:fair (Neven Subotic Stiftung) und Movendo


Langjährige Zusammenarbeit und die persönliche Beziehung zur well:fair (Neven-Subotic-Stiftung) überzeugen uns von der Stiftungsarbeit, ebenso wie die robusten und transparenten Prozesse. Deshalb wird unsere Initiative mit der Stiftung keine einmalige Aktion bleiben. Zudem hat uns der Erfolg unserer ersten Spendenaktion ermutigt und es fühlt sich für uns richtig und sinnvoll an, unsere Aktivitäten hier zu bündeln, um als Weltbürger einen gesellschaftlich relevanten Beitrag für konkret wirksame Veränderung zu leisten.


Senior Partnerschaft

Ab 2023 starten wir eine Senior Partnerschaft mit der well:fair (Neven-Subotic-Stiftung), in der wir uns zu einer jährlichen Spende von 1% unseres Umsatzvolumens verpflichten. Ein Teil dieser Spende wird bewusst auch in die Verwaltungskosten der Organisation investiert und sichert so nachhaltig die wertvolle Stiftungsarbeit.

Pro Bono Projekte

Seit 2020 engagiert sich Movendo auch in einer inhaltlichen Zusammenarbeit mit der Stiftung. Mit Pro Bono Projekten unterstützen und begleiten wir das Team der Stiftung in seiner organisationalen Entwicklung und Transformation.

Werde Spender:in für einen zweiten Movendo-Brunnen

Mit vereinten Kräften können wir noch mehr Menschen eine bessere Zukunft ermöglichen. Deine Spende hilft Menschen, denen das Elementarste fehlt: Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene. Als Spender:in erhältst du natürlich auch eine Spendenquittung der well:fair (Neven Subotic Stiftung).

Spender:in werden

Projektreise 2023 nach Tansania

Heute startet meine Projektreise nach Iringa in Tansania auf die ich mich gemeinsam mit den anderen Gruppenteilnehmer intensiv vorbereitet habe. Dafür haben wir uns mit Entwicklungszusammenarbeit, den Gegebenheiten in Tansania und natürlich mit sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung als Grundlage für ein Leben in Gesundheit und Würde auseinandergesetzt. Nachdem ich das Vortreffen leider verpasst habe, freue ich mich, hier die ersten Unterstützer*innen, Botschafter*innen und das Stiftungsteam der well:fair (Neven Subotic Stiftung) zu treffen. In Amsterdam komplettiert sich die Gruppe für unsere Projektreise. Vor uns liegt eine kanpp 14-stündige Flugreise, die wir alle nutzen, um erste persönliche Kontakte zu knüpfen und die Vorfreude auf die Reise bestätigt sich absolut. Es ist sehr schön, genau diese Reise in einer Gruppe von sehr unterschiedlichen Menschen mit derselben Haltung anzutreten. Uns verbindet alle die Leidenschaft für die WASH Arbeit der Stiftung, denn der Zugang zu sauberem Wasser ist ein Menschenrecht! So steht es auf unseren T-Shirts: Maji ni uhai - Wasser ist Leben!

Am ersten Tag unserer Projektreise sind wir vormittags in der deutschen Botschaft und nachmittags bei der well:fair (Neven Subotic Stiftung) Partnerorganisation PDF People Development Forum zu Gast und erhalten viele spannende Einblicke in die aktuelle und zukünftige WASH Arbeit in Tansania. Wenn in einem Land, in dem 64 Mio. Menschen leben, nur zwischen 30% und 50% gesicherten Zugang zu sauberem Wasser haben, dann braucht es nicht mehr, um zu verstehen, dass die Verwirklichung des Menschenrechts auf sauberes Wasser DIE entscheidende Veränderung bedeutet. Wer Perspektive braucht: 30-40 Millionen Menschen (die Hälfte der deutschen Bevölkerung - also jeder 2. deiner Freunde) haben keinen Zugang zu dem, was wir täglich auch für die Toilettenspülung nutzen. Im Gespräch mit der Botschafterin wird mir sehr deutlich, dass die staatliche Entwicklungszusammenarbeit sicherlich wesentliche Rahmenbedingungen schafft und gleichzeitig NGOs und vor allem lokale Partnerorganisationen, in ihrer Agilität und der gelebten Beteiligung auf Augenhöhe, der unverzichtbare Erfolgsbaustein zur wirklich wirksamen Entwicklung in den Gemeinden bilden. Jetzt bin ich gespannt darauf diese wertvolle, wertschätzende und wertstiftende Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden, der PDF und der well:fair (Neven Subotic Stiftung) vor Ort in Iringa zu erleben.

Heute ist Abreise aus Dar es Salaam - es geht weiter mit unserer Reise nach Iringa in Zentraltansania. Über Morogaro und Mikumi geht es über Land und über Berge zu unserem Zielort, wo die Projekte, die wir uns auf dieser Reise anschauen, umgesetzt werden. Unsere Gruppe ist auf drei Autos verteilt und wir werden für die 550 Kilometer, aufgrund einiger Unfälle und Umleitungen, am Ende 14 Stunden benötigen.

Danke an unsere Fahrer die uns auch in der Dunkelheit sehr sicher nach Iringa bringen! Aus dem Auto heraus können wir sehen, wie schön  und abwechslungsreich Tansania ist. Und auch, wie groß der Unterschied zischen dem modernen Leben in der Stadt und den Lebensumständen in den ländlichen Regionen ist. Es ist eine völlig andere Welt, sobald die Urbane Infrastruktur endet. 
 

Igomtwa liegt sehr ländlich, abgeschieden und fernab einer befestigten Straße. Hierhin kommen normalerweise keine Autos. Heute gibt es eine seltene Ausnahme: Auf Einladung der Gemeinde haben wir uns auf den Weg gemacht, um die Menschen und das Leben an diesem Ort kennenzulernen. Wir sind also angekündigt und werden erwartet, der Empfang ist überwältigend. 200 Menschen empfangen uns mit Musik, Tanz und Gesang und die Herzlichkeit, Freude und Energie reißen mich sofort mit. Die Kinder singen „Karibu“ (Willkommen) und „Water“ ich folge - so gut ich kann - dem Rhythmus.

Die 2295 Einwohner*innen Igomtwas verfügen über keine Wasser- und Sanitärversorgung. Die notwendige Menge an Trink- und Brauchwasser wird an einer Wasserstelle entnommen, die etwa 30 Minuten steilen Fußweg von den Häusern entfernt ist – pro Strecke. Hier wird auch die Wäsche gewaschen und Kühe sowie wilde Tiere kommen hierher, um zu trinken. Es ist klar, dass sie dort auch ihre Exkremente hinterlassen. Die Gemeindemitglieder wissen, dass das Wasser sie krank macht. Obwohl ihre Körper an die tägliche Belastung gewöhnt sind, kommt es immer wieder zu schweren und lebensgefährlichen Durchfällen, insbesondere bei Kindern. Aber es gibt keine Alternative. Und da Leben ohne Wasser nicht funktioniert, MUSS dieses Wasser genommen werden.

Wir erfahren, wie die gesamte Gemeinde von Beginn an in das WASH Projekt aktiv einbezogen wird und, dass dieser Ansatz der well:fair (Neven Subotic Stiftung) tatsächlich den Unterschied zu anderen Brunnenbauprojekten macht. Die Teilhabe sichert Verbindlichkeit und die nachhaltige Nutzung, denn der Zugang zu sauberem Wasser wird das Leben der gesamten Gemeinde verändern. Wie genau die Veränderung beginnt, erleben wir, als wir die Frauen der Gemeinde beim Wasserholen begleiten. 40 Minuten bergab und dann mit 20 Litern Wasser wieder 40 Minuten bergauf. Ich bin völlig außer Atem und das wird von Frauen und Kindern hier 2mal täglich gemacht. Allein diese Zeit selbstbestimmt nutzen zu können, wird die Gemeinde verändern. Zum Glück beginnen gleich nach dem Ende der Regenzeit die konkreten Bohrarbeiten für den Zugang zu sauberem Wasser für die Menschen in Igomtwa. Gleichzeitig gibt es noch so viele Gemeinden, die auf diese Veränderung warten und bis dahin Wasser nutzen müssen, das schwer verunreinigt ist. Auch wenn ich gerade dort war, ist es immer noch unvorstellbar!

Die 1329 Menschen, die in und um Ibatu leben, haben sich seit vielen Wochen auf diesen speziellen Tag gefreut: Nach vielen Wochen der gemeinsamen Planung und Vorbereitung wurde die Bohrung des zukünftigen Brunnens durchgeführt. Es ist der Tag, an dem das Wasser zum ersten Mal an die Oberfläche gelangt und ab nun verfügbar ist – sauber, ohne Aufwand und nahezu unbegrenzt. Heute habe ich also die große Ehre und das absolute Vergnügen, beim Flashing dabei zu sein. Das ist der Moment, in dem das Grundwasser erstmals aus 130 Metern Tiefe durch das Bohrloch nach oben schießt. Dieses Hauptbohrloch wird 10.000 Liter Wasser in der Stunde bereitstellen.

Wenn wir den UN-Standard von 20 Litern Wasser pro Person pro Tag anlegen, dann können sich hier 500 Menschen pro Stunde mit sauberem Wasser versorgen. Zusammen mit den beteiligten Gemeinden werden jetzt Rohrleitungssysteme zu 4 weiteren Entnahmepunkten gebaut. Damit werden schließlich 1400 Menschen in Ibatu sowie die Einwohner der Nachbargemeinde den Zugang zu sauberem Wasser erlangen. Unter „Karibu“ (Willkommen) und „Maji ni uhai“ (Wasser ist Leben) tanzen wir alle zusammen und genießen den wunderschönen Empfang. Die Begrüßungsreden machen uns allen klar, was der Zugang zu sauberem Wasser für die Menschen in der Gemeinde Ibatu bedeutet. „Wir werden Gesundheit erhalten und Dehydrierung wird verschwinden. Die Lehrer*innen freuen sich auf kontinuierliche Schulbesuche der Kinder, die nicht länger beim Wasserholen helfen müssen. Und die Sanitäranlagen stellen sicher, dass die Mädchen auch während ihrer Menstruation weiter die Schule besuchen. 

Seit März wurde hier 130 Meter in die Tiefe gebohrt und als die Gemeinde und wir gerade ankommen, schießt zum ersten Mal Wasser an die Oberfläche. Eine Fontäne von 30 Metern prasselt auf uns nieder. Dann ist kein Halten mehr. Das Volksfest beginnt. Strahlende Gesichter überall und alle tanzen unter dem Regen, der das Leben aller verändern wird. Kinder, Frauen und Männer springen über das Bohrloch und ich falle meinen Mitreisenden, dem Team von PDF und einigen Gemeindemitgliedern um den Hals. Es herrscht Freude pur. Alle schreien „Maji“ (Wasser), tanzen, lachen und liegen sich in den Armen.

In den letzten Tagen haben wir gesehen, wie sich das Leben ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitärversorgung gestaltet. Unsere Reisegruppe war sich einig, dass die Konsequenzen aus diesen Lebensvoraussetzungen nicht hinnehmbar sind und dass keinem Menschen das Recht auf Wasser und Hygiene verwehrt werden darf. Was tatsächlich passiert, wenn die Brunnen und Sanitäranlagen gebaut wurden, wollen wir uns an der Nzivi Primary School ansehen. 

Vor einem Monat ist hier ein komplettes WASH Projekt fertiggestellt worden. Die verfügbaren 3300 Liter pro Stunde versorgen die 800 Schüler*innen sowie die 9.500 Gemeindemitglieder in Nzivi. Die dazugehörige Sanitäranlage sichert nicht einfach nur Hygiene, sondern sie ermöglicht vor allem den älteren Mädchen einen kontinuierlichen Schulbesuch, weil sie sich dort in einer separaten Kabine während ihrer Menstruation mit Hygieneartikel versorgen und diese dort auch direkt entsorgen können. Mit Stolz zeigen uns die Schüler*innen die Funktion der Sanitäranlagen und führen ihre Hygienekonzepte vor. Wir erfahren viele Details über die Wasserver- und -entsorgung, die Hygienestandards und Sanitäranlagen. Alles ist perfekt ausgeklügelt und bildet einen nachhaltigen Kreislauf, weil zum Beispiel die Asche der verbrannten Hygieneartikel als Dünger genutzt wird. Von Beginn an, wird das Projekt durch das WASH Committee der Gemeinde begleitet. Die Gemeindemitglieder beteiligten sich aktiv an sämtlichen Bauarbeiten der Wasserversorgung, alle werden im Umgang mit sauberem Wasser und Hygiene geschult. (Die Kinder zeigen uns die fünf Schritte des Händewaschens in einem Tanz.) Die Schule hat einen WASH Club und die 100 Mitglieder kümmern sich um den Erhalt der Sanitäranlagen. Kleine Reparaturen und die gesamte Wartung der Wasserversorgung werden lokal durch die Gemeinde sichergestellt. Es ist überall spürbar, dass es ein extrem hohes Maß an Verantwortlichkeit für die Wasserversorgung und die Sanitäranlagen gibt. Genau das wird durch die konsequente Einbeziehung der ganzen Gemeinde erreicht und gesichert. Für uns von Movendo klingt das so logisch, weil wir genauso systemisch in unseren Projekten arbeiten und am Beispiel hier darf ich erleben, dass diese Haltung und Prinzipien auch in der Entwicklungszusammenarbeit den entscheidenden Unterschied machen.